Im Gasthaus Wiedenkamp

Die Manu­faktur

Für hohe Schneide­kunst

Arbeit als Meditation

Vergleichen Sie eine herkömmliche Schreinerei mit Ihrem Autohaus, so verströmt die Werkstatt von Matthias Attelmann das Bild einer Formel-1-Box. Nur ein hauchfeiner Holzstaub bedeckt die Böden, Werkbänke, Trockengestelle und Arbeitsplatten. Sonst ist alles fast klinisch aufgeräumt. Für die Hobel ein eigenes kleines Wandschränkchen, die Handsägen penibel genau am eigens dafür gefertigten Regal ausgerichtet. „Ja, Arbeiten hat für mich auch etwas Meditatives,“ bekennt der Chef der „Unicate“-Manufaktur. Und wie er so mit immer feinerem Schleifpapier an den Kanten des edlen Holzes entlangfährt, ist die Liebe zu seinem Werkstoff Holz mit Händen greifbar.

besondere Produktqualität

Matthias Attelmann fertigt in erster Linie Zweierlei: Schneidebretter. Das eine groß, das andere kleiner. Jedes für sich ein Unikat. Von welcher Qualität diese Stücke sein müssen, bezeugen seine bekannten „Fürsprecher“. Thomas Bühner: „Endlich mal ein schönes und funktionelles Schneidebrett, das man gerne benutzt, aber auch gerne als Deko stehen lässt. Aus jedem Blickwinkel sieht man die Liebe zum Detail und die besondere Produktqualität.” Und der Notizzettel mit dem Amador-Stier zwischen den Stechbeiteln bezeugt schlicht: „Ich vermute … das beste Schneidebrett der Welt.“

Angefangen hatte alles mit einem Ärgernis. Weil Matthias Attelmann selbst gerne kocht, störte ihn das Klappern und die fehlende Ästhetik der landläufigen Schneidebretter. Und so verschrieb sich der gelernte Möbeltischler nach etlichen Jahren des exklusiven Möbelbaus nun seiner neuen Leidenschaft: „Klar war, auf das große Brett muss ein ganzes Rinderfilet draufpassen.“ Und so beglückte er zunächst Freunde und Bekannte mit seinem Entwurf, der von Anfang an die handwerkliche Verbindung zwischen den Hölzern offen zur Schau trug.

Das 60 x 40 cm große Premiumbrett sitzt auf zwei Gratleisten aus massiver Edelkastanie, exakt per Hand eingepasst. Speziell gefertigte, auswechselbare Gummifüße verhindern das Wegrutschen des Arbeitsgerätes. „Die zusätzliche Arbeitshöhe von rund 10 cm hat schon viele von ihren chronischen Rückenschmerzen in der Küche befreit“, weiß Attelmann. Und: Die so unterlüfteten Bretter können beim täglichen Gebrauch zwar quellen und schwinden, sie werfen oder krümmen sich aber nicht. Überdies verhindert die Größe einen der größten Frevel unbedachter Nutzer: das Reinigen in der Spülmaschine. „Kurzes Abspülen mit Wasser und vor dem Benutzen mit etwas High-oleic-Öl einreiben, dann ist das Brett fast unzerstörbar!“ Lebenslang, meint der Tischler, wenn man es nicht gerade aus dem zweiten Stock werfe oder mit dem Wagen drüberfahre. Nach zwei bis drei Jahren Dauernutzung bewege sich die Abnutzung im kleinen Millimeterbereich.

Europäischer Kirschbaum, Rotkernbuche, verkernte Esche ...

„Durch die Leisten unter dem Brett ist es einfacher, geschnittenes Gut auf einen darunter gestellten Teller oder ein Tablett zu streichen“, weist Attelmann auf einen ganz praktischen Vorteil hin. Zwischen die beiden Grate passt aber auch exakt das kleinere Pendant, das für die Zubereitung aromatischer Lebensmittel wie Zwiebeln, Fisch oder Obst vorbehalten bleibt. Solide 13 Kilogramm wiegt das Set, das bis zum Finish pro Stück 23 Arbeitsschritte durchläuft. „Unsere Produkte werden zwei Mal gewässert und drei Mal mit warmem Öl eingelassen. Zwischen jedem Arbeitsschritt schleife ich es von Hand nach“, erklärt Attelmann. Gerade so behutsam, dass sich die Oberfläche optimal glättet, ohne dass die Holzfasern neu aufgerissen werden. „Arschglatt“ nennt er das nur oberflächlich vulgär – es klingt bei Matthias Attelmann vielmehr, wie ein ehrlich gemeintes Kompliment an seine Angebetete.

Klar, dass der Chef schon das Rohholz höchstselbst aussucht: In Sägewerken nimmt Attelmann die Bohlen in Augenschein, die für Unicate infrage kommen. Europäischer Kirschbaum, Rotkernbuche, verkernte Esche – die Holzart nach Kundenwunsch ist möglich, solange das Holz den Qualitätsansprüchen der Firma genügt. Nur Teak geht nicht. „Erstens generell aus Prinzip nicht und zweitens sollen die Schneidebretter mit hochwertigen Messern optimal funktionieren. Das wäre bei Teakholz nicht gegeben.“ Die Rohlinge fertigt dann eine Werkstatt vollautomatisch. An die Verbindungen und die Feinarbeiten lässt Attelmann dann aber niemanden außer sich selbst heran. „Ich bin da natürlich ein wenig missionarisch tätig. Aber Köche arbeiten nun einmal mit Lebensmitteln. Dem sollten die Werkzeuge einen gewissen Respekt zollen.“
Die Oberfläche der Unicate-Bretter bilden die Längsfasern des Holzes. Zwar weiß auch Attelmann, dass das Hirnholz sehr hart ist – weshalb Konkurrenzprodukte die Fasern gerne in dieser Art ausrichten –, aber eben auch das Eindringen von Flüssigkeiten erleichtert. Trotzdem bleibt Holz zumindest in der Profiküche ein heikles Thema – Gerbsäurehaltigkeit des Werkstoffes hin oder her. „Aber schauen Sie sich mal die aufgerissenen Kunststoffoberflächen der Bretter an. Sind die hygienisch?“ Die Frage ist rhetorisch. Überhaupt spielen diese Gedanken für den Ästheten Attelmann gar keine Rolle. Er setzt seinen Unikaten lieber noch einen individuellen Stempel, um sie gänzlich zum Schmuckstück zu machen: Ein seitliches Branding zeugt von der Qualität der Unicate-Serie oder personalisiert diese mit Kundenlogo.

Gewölbekeller

Ein besonderer Raum für Ihre Veranstaltung oder Präsentation: ein mehrere hundert Jahre alter Raum aus Bruchsteinen lädt Sie und Ihre Gäste ein!

Die Unicate Manufaktur im Gasthaus zum Wiedenkamp

Heute

Unicate aus dem Online-Shop

Die gestiegene Nachfrage nach den Meisterklasse-Brettern und die ungebremste Kreativität von Matthias Attelmann haben dafür gesorgt, dass eine größere Produktpalette direkt online bestellt werden kann.

2020

Werkstatt-Eröffnung im Wiedenkamp

Als Wohnhaus genutzt steht das Erdgeschoss Werkstatt und Verkaufsfläche der „UNICATE MANUFAKTUR“ zur Verfügung. Nach Vereinbarung haben Kunden hier nicht nur die Möglichkeit, die Entstehung der Schneidebretter anzusehen sondern können sich dort auch ihr Unikat auswählen.

2015

Umzug nach Bredenscheid

Das Gasthaus erstrahlt in neuem, alten Glanz, hat mit den „Päusken“ einen (derzeit fremdvermieteten) Imbiss angeschlossen und neben den Gewerberäumen im Erdgeschoss auch einen der spektakulärsten Gewölbekeller der Region zu bieten.

2013

Sanierung des Gasthauses „Zum Wiedenkamp"

Matthias und Anke Attelmann kaufen das Gasthaus Wiedenkamp und sanieren das Ensemble mit großem Aufwand und persönlichem Einsatz denkmalgerecht: „Zum Wiedenkamp“ soll an seine alten Traditionen anknüpfen!

2003

Die ersten Schneidebretter entstehen

Das Faible fürs Kochen bringt Matthias Attelmann auf die Idee, hochwertige Schneidebretter für die Küche zu entwickeln. Schnell werden auch Köche aus der Haute Cuisine auf seine Unicate aufmerksam und steuern (bis heute) immer wieder wertvolle Tipps für die Weiterentwicklung bei.

1990

Gründung der unicate Manufaktur

Als einer der ersten macht sich Matthias Attelmann daran, Möbel – und vorrangig Tische – aus massivem Olivenholz zu bauen. Das Materiel besorgt er sich persönlich in Kalabrien und fährt die fertigen Stücke selbst zu seinen Kunden deutschlandweit.

1980

Der Tischler

Matthias Attelmann liebt Holz. Eine Ausbildung zum Tischler ist also naheliegend für den gebürtigen Bochumer.

um 1761

Gasthaus „zum Wiedenkamp"​

Das Fachwerkensemble zwischen Hattingen und Sprockhövel ist seit jeher dem Genuss verschrieben – über mehrere Jahrhunderte ist das Gasthaus „Zum Wiedenkamp“ ein Begriff in der Region

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